Blasmusikfans müssen sich ein weiteres Jahr gedulden. Das 23. Europäische Blasmusikfestival / 29. Internationale Musikfest muss noch einmal verschoben werden. Das hat der Vorstand des Bergmannsblasorchesters Aue-Bad Schlema beschlossen. Präsident Thomas Schaumberger: „Wir können derzeit nicht abschätzen, wie die Situation im September sein wird. Die Corona-Pandemie lässt aus jetziger Sicht nicht zu, dass 4000 Menschen und 800 Musiker aus ganz Europa gemeinsam in einem Festzelt feiern können. Aber gerade das macht das Flair unserer einmaligen Festivals aus.“ Außerdem sei jetzt noch völlig unklar, was eine Corona-Schutzverordnung im September zulassen werde. Dazu kommen weitere Unsicherheiten, die den Verein bewogen haben, eins der größten Blasmusikfestivals in Europa erst am dritten Septemberwochenende 2022 zu veranstalten. Alle Teilnehmer können sich derzeit gar nicht auf die vier Auftritte, das Gemeinschaftskonzert und die zwei Festumzüge vorbereiten, weil Orchester europaweit noch nicht wieder proben dürfen bzw. gemeinsames Musizieren erst in den nächsten Wochen wieder erlaubt sein wird. Außerdem ist noch unklar, ob und wie die Musiker überhaupt nach Aue-Bad Schlema kommen. „Die Einreisebestimmungen ändern sich derzeit zwar zum Positiven. Aber uns fehlt dann auch der Planungsvorlauf, den wir nicht nur für Flug-, Bus- oder Hotelbuchungen benötigen, sondern für die gesamte Organisation“, sagt Anke Dolling, die Eventmanagerin des Bergmannsblasorchesters Aue-Bad Schlema. Auch wirtschaftlich lässt sich das Festival nicht durchführen. Der Verein ist auf Fördermittel und Unterstützung von Firmen aus der Region angewiesen. „Wir nehmen Rücksicht auf unsere treuen und jahrelangen Sponsoren, die wir in dieser schweren Zeit nicht zusätzlich belasten möchten“, bittet Thomas Schaumberger die Blasmusikfans um Verständnis für die Verschiebung. Der Präsident des Bergmannsblasorchesters Aue-Bad Schlema hofft aber, dass die Sponsoren nächstes Jahr das Europäische Blasmusikfestival / Internationale Musikfest wieder unterstützen werden. Nach zwei Jahren Pause soll Aue-Bad Schlema vom 16.09. – 18.09.2022 dann endlich zum 29. Mal Europas Blasmusikhauptstadt werden. Für Besucher, die sich für das bereits online eine Eintrittskarte gekauft haben, gibt es eine gute Nachricht: Bisher gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit. Die geplanten Teilnehmer des Festivals werden dieses Jahr im September aber trotzdem zeigen, dass Musik keine Grenzen kennt. Gemeinsam werden sie die Europahymne erklingen lassen, wenn auch nur virtuell. „Zu unserem Gemeinschaftskonzert bei der offiziellen Eröffnung des Festivals spielen jedes Jahr 700 Musiker gemeinsam. Der Titel „Freude schöner Götterfunken“ gehört da fest ins Repertoire. Das Video wird so zusammengeschnitten, dass die Orchester trotz Entfernung gemeinsam musizieren werden“, freut sich Mario Unger-Reißmann, der Medienbeauftragte des Bergmannsblasorchesters auf die kleine Entschädigung für das verschobene Festival.
Weitere Infos: www.blasmusikfest.eu oder in der App für Smartphones und Tablets.